Freitag, 15. Februar 2013

Freundschaft

Freundschaft ist ein sehr wichtiges Thema, für mich wie natürlich für jeden anderen auch.

Bei mir ist es allerdings so, dass ich seit meinem 17. oder 18. Lebensjahr an, keine sogenannte "beste Freundin" mehr hatte. Dieser persönliche Bezug fehlt mir sehr. Mehr als ich meistens zugeben möchte. Inzwischen bin ich 33 Jahre als, das bedeutet, die zweite Hälfte meines bisherigen Lebens habe ich mich immer "nur" meinem Partner anvertrauen können, aber keiner neutralen, weiblichen Person. Zum Einen staut sich dadurch einiges an Gedanken an, die ein Mann einfach nicht verstehen oder nachvollziehen kann und zum anderen fehlt mir auch oft eine andere weibliche Meinung. Es ist nicht so, als hätte ich keine Freundinnen, aber im Laufe der Zeit haben diese immer mal wieder gewechselt. Manchmal habe ich mich mit anderen Frauen angefreundet, weil unsere Partner befreundet waren, aber im Grunde wusste ich schnell, dass es nicht die ultimative Freundschaft werden wird. So haben diese Freundschaft nach Beendigung der Beziehung auch meistens nicht mehr lange gehalten. Erst recht war keine Frau dabei, die mein vollstes Vertrauen genossen hätte. Und nun bin ich - auch wieder durch meine Beziehung zu meinem Mann - in einen Freundeskreis geraten, in dem die Frauen, die ich inzwischen zu meinen engsten Freundinnen zähle, sehr freundschaftlich miteinander umgehen. In meinen Augen bedeutet das, dass man sich Dinge anvertraut, die einem am Herzen liegen, dass man sich gegenseitig um Rat fragt, dass man Freud und Leid miteinander teilt, viel Spaß miteinander hat und sich einfach vertrauen kann. Das ist unter diesen Frauen wirklich so. Wir sind Freunde und hier und da erweitert sich der Kreis durch Kegelschwestern oder Bekannte. Aber es ist und bleibt immer sehr angenehm und freundschaftlich, weil wir menschlich und nett miteinander umgehen.

Das hört sich doch echt super an, oder? Doch trotzdem fühle ich mich wie das 5. Rad am Wagen. Wie man so schön sagt! Diese Frauen kennen sich aus Kindertagen, haben zusammen die Grundschule und auch die weiterführende Schule besucht. Sie haben mehr als ihr halbes Leben miteinander verbracht. Dadurch sind sie eng aneinander gebunden. Und diese Frauen haben mich sehr herzlich in ihren Kreis aufgenommen. Ich möchte es nicht so darstellen, als wäre das nur von ihrer Seite geschehen. Nein, ich mag sie wirklich sehr sehr gerne und ich habe mich auch auf eine unkomplizierte Art und Weise bemüht, mich mit ihnen anzufreunden. Dies ist mir auch leichter gefallen, als anderen Frauen, die zur gleichen Zeit oder vielleicht sogar schon früher zu diesem Freundeskreis gestoßen sind und trotzdem nicht so gut Anschluss gefunden haben wie ich. Was ich damit sagen möchte: die Freundschaft und Herzlichkeit besteht von beiden Seiten.

Und trotzdem werde ich dieses Bedürfnis nach einer eigenen Bezugsperson nicht los. Wir sind untereinander vernetzt, das bedeutet, jeder spricht mit jedem auch mal ohne die Anwesenheit der anderen Mädels. Ich fühle mich häufig außen vor, obwohl mir die anderen bestätigen, dass dem nicht so ist. Wie kann ich dieses Gefühl nur verlieren? Natürlich bin ich von Natur aus ein nachdenklicher und skeptischer Mensch, aber kann ich nicht einfach mal die Freunden dieser Freundschaft ohne Wenn und Aber genießen und mich einfach daran erfreuen, dass es so ist wie es ist! Nein, das schaffe ich nicht. Es will nicht in meinen Kopf. Mit der ein oder anderen aus der Gruppe habe ich auch schon darüber gesprochen und immer stoße ich auch Kopfschütteln und Unverständnis. Braucht es vielleicht Zeit, bis ich das registriert habe? Diese Freundschaften sind "erst" in den letzten 3 Jahren gewachsen, seit wir gemeinsam als Familie hier in unser Haus gezogen sind. Für die Frauen sind diese 3 Jahre wie im Flug vergangen, für mich ist es eine kleine Ewigkeit, die ich im Grunde auch genieße. Hier und da kommen aber doch die Zweifel in mir hoch.

Und wie immer komme ich bei meinem Gedanken-Wirr-Warr nur zu einer Lösung: abwarten! Wenn ich sie darauf anspreche, kommt es nur wieder zu Kopfschütteln oder sie haben das Gefühl, anders mit mir umgehen zu müssen. Und das möchte ich natürlich auch nicht. Wenn ich mir eine einzelne Freundin herauspicke, dann hätte ich das Gefühl, die schon vorhandenen "besten Freundschaften" zu unterwandern. Würde ich mir eine andere "beste Freundin" suchen, wäre das vielleicht nicht mit meinen Mädels zu vereinbaren und ist eben auch nicht so leicht zu finden..... also abwarten!

Montag, 11. Februar 2013

Intro

Hallo an alle,

erstmal muss ich voraus schicken, dass ich hier keinen Leser erwarte. Ich beginne diesen Blog eher wie ein Tagebuch, das nur etwas schöner aussieht, als ein klassisches Buch mit einfachen linierten Seiten.
Ich möchte diese Plattform nutzen, um meine Gedanken und Ansichten in Worte zu fassen, nachlesen zu können und dadurch vielleicht sacken lassen oder ordnen kann. Meistens hilft mir das Schreiben sehr gut dabei. Allerdings ist auch das Schreiben in ein Tagebuch nicht wirklich mit meinem Alltag zu vereinbaren. Ich denke mal, mein Mann würde jedesmal fragen, was mich bedrückt, wenn ich wieder dieses Buch zur Hand nehme. Dabei muss das ja gar nicht der Fall sein. Am Computer schöpft er weniger Verdacht und wittert schlechte Stimmung meinerseits dahinter. Außerdem finde ich es hier einfach viel schöner und bunter als jedes Tagebuch!

Also bin ich jetzt erstmal über meine Niederschriften und über das was da kommen wir gespannt. Wir werden sehen!

Gruß
Melanie